Dachboden isolieren: Was Sie dabei beachten sollten

Ein Dachboden bietet die ideale Möglichkeit, für mehr Stauraum zu sorgen. Damit er nicht zur Sauna oder Kühlkammer wird, muss er richtig isoliert werden. Das Gute daran: Sie können die Dämmung selbst vornehmen. Da es aber viele verschiedene Möglichkeiten gibt, sollte vorher einiges bedacht werden.

Zuerst sollten Sie sich Gedanken darüber machen, welchen Zweck Ihr Dachboden nach der Isolierung erfüllt. Generell bietet sich ein begehbarer Dachboden an. Soll der Dachboden nach der Dämmung weiter als Abstellmöglichkeit fungieren, muss nicht die gesamte Dachfläche isoliert werden. Es reicht vollkommen, den Boden zu renovieren. Wir unterscheiden dabei drei verschiedene Varianten:

  • Unterbodendämmung: Bei dieser Art der Dämmung wird das Dämmmaterial unter der Decke des Raumes unter dem Dachboden angebracht. Bitte beachten Sie, dass die Deckenhöhe sich dabei entsprechend verringert. Um zu verhindern, dass sich Feuchtigkeit bildet, sollten Sie zudem eine Folie als Dampfschutz anbringen.
  • Zwischendeckendämmung: Bei der Zwischendeckendämmung wird eine gitterartige Konstruktion aus Kanthölzern auf den Boden des Dachgeschosses gelegt. Die Lücken werden anschließend mit sogenannten Einblasdämmstoffen gefüllt. Dadurch entsteht ein zusätzlicher Schallschutz. Soll der Fußboden begehbar sein, können Sie Platten darauf verlegen.
  • Aufdeckendämmung: Sie ist die häufigste Ausführung der Dachbodendämmung. Hier kommen Isoliermatten oder Isolierplatten zum Einsatz, die auf den Fußboden gelegt werden. Muss er danach nicht begehbar sein, legen Sie Dämmplatten oder -matten am besten zweilagig. Gruppieren Sie die Fugen versetzt, damit keine Wärmebrücken entstehen. Als Untergrund bietet sich eine Folie als Dampfbremse an, besonders bei darunter liegenden Holzbalken. Achten Sie darauf, bei begehbaren Dachböden ein widerstandsfähigeres Dämmmaterial unter dem später verlegten Fußboden zu wählen.

Welchen Unterschied gibt es bei der Dämmung von innen und außen?


Dämmung ist nicht gleich Dämmung, wie die verschiedenen Arten der Dachbodenisolierung zeigen. Ebenso gibt es Unterschiede darin, ob Sie Ihr Dach von innen oder außen dämmen. Eine gute Basis, egal für welche Variante Sie sich entscheiden, bietet wieder eine Folie als Dampfschutz.

  • Außendämmung: Die Isolierung von außen nennt sich Aufsparrendämmung. Sie ist sehr aufwendig, da das ganze Dach abgedeckt werden muss. Zudem müssen Sie ein Gerüst aufstellen, das zu weiteren Zusatzkosten führt. Zur Dämmung werden Dämmelemente verlegt. Hier sollten Sie einen Fachmann zurate ziehen.
  • Innendämmung: Bei der Zwischensparrendämmung können Sie das Dämmmaterial von der Innenseite des Dachs in den vorhandenen Zwischenraum zwischen den Sparren klemmen. Als Dämmung eignen sich Materialien wie Klemmfilze oder Naturdämmstoffe. Anschließend wird diese Schicht mit Holz- oder Gipsplatten verklebt. Damit diese gut halten, können Sie vorher Kanthölzer über der Dämmung befestigen, auf die die abschließende Schicht montiert wird. Wenn die Isolierung Ihres Dachbodens nicht dick genug ist, dann können Sie eine weitere Schicht unter den Sparren anbringen. Dies nennt man Untersparrendämmung.

Warum sollte ich meinen Dachboden isolieren?

Auch wenn Sie Ihren Dachboden vielleicht nicht oft nutzen, sollten Sie diesen Teil Ihres Hauses nicht vernachlässigen! Dämmen Sie Ihren Dachboden nicht richtig, kann Heizenergie verloren gehen. Sie heizen dann automatisch Ihr Dachgeschoss mit und das muss nicht sein. Darüber hinaus sind Sie dazu gesetzlich verpflichtet, Ihren Dachboden oder Ihr Dach zu isolieren. Das Gebäudeenergiegesetz (GEG 2020) schreibt einen U-Wert vor, der 0,24 Watt pro Quadratmeter Kelvin nicht überschreiten darf (Wärmedurchgangskoeffizient). Der Wert bezieht sich generell auf das Dachgeschoss, Sie können also entweder Ihren Dachgeschossboden oder das Dach isolieren.

Was kostet es, wenn ich meinen Dachboden isoliere?

Die Kosten einer Dachbodendämmung hängen nicht nur von der Quadratmeterzahl ab, sondern auch davon, wie Ihr Dachboden danach genutzt werden soll. Generell sind die Kosten für einen nicht-begehbaren Dachboden geringer als für einen begehbaren.

Sie sollten mit mindestens 20 Zentimetern Dämmstoff arbeiten, damit Ihr Dachboden gut isoliert ist. Bei nicht-begehbaren Dachböden können Sie mit 25 bis 30 Euro pro Quadratmeter rechnen, bei begehbaren mit ungefähr 35 bis 45 Euro. Entscheiden Sie sich dazu, Ihr Dach zu dämmen, beispielsweise mit der Zwischensparrendämmung, belaufen sich die Kosten in etwa auf 50 bis 100 Euro pro Quadratmeter.

Welche Förderungsmöglichkeiten gibt es?

Die Kosten für Ihre Dachbodendämmung müssen Sie nicht allein tragen. Bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau, kurz KfW, können Sie eine Förderung beantragen. Hier müssen Sie beachten, dass Sie bei einem Höchstwert von 0,24 Watt pro Quadratmeter Kelvin noch keine Förderung bekommen. Diese greift erst, wenn der Wert niedriger ist.

Bei der KfW können Sie im Vorfeld einen Antrag ausfüllen. Je niedriger Ihr U-Wert ist, desto besser. Anhand dessen können nämlich die Konditionen und die Fördersumme bemessen werden.

Dachboden isolieren leicht gemacht

Bei der Dämmung Ihres Dachbodens gibt es im Vorfeld einiges zu planen. Dabei sind Sie nicht auf sich allein gestellt. Lassen Sie sich bei Fragen gern von uns beraten und schreiben Sie uns über unser Kontaktformular! Lesen Sie auch in unseren anderen Ratgebern, wie Sie Ihren Camper isolieren oder Ihr Gartenhaus dämmen können.